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Hilfe, Heizungsausfall! So reagieren Mieter und Eigentümer richtig

veröffentlicht am 22. Juni 2021 | Kategorie: Allgemein

Im Winter gibt es doch nichts Schöneres als in eine warme, gemütliche Wohnung zu kommen. Wenn die Heizung kalt bleibt, können die Nerven von Mietern oder Eigentümern schnell blank liegen. Bevor man selbst Hand anlegt, helfen Profis. Alle wichtigen Fragen rund um den Heizungsausfall werden hier beantwortet.

Heizungsausfall

Ein Heizungsausfall ist ärgerlich, schadet den Räumen und lässt Bewohner unnötig frieren. Die Ursachen sind nicht immer trivial. Bis die Reparatur abgeschlossen ist, helfen Übergangsheizungen.

Heizungsausfall: Handelt es sich um einen Notfall?

Auch wenn es sich selbst anders anfühlt: Ein Heizungsausfall ist in der Regel kein Notfall. Dennoch kann der Mangel eine Mietminderung nach sich ziehen.

Sicher ist Ihnen das auch schon widerfahren: Die Heizung fällt ausgerechnet am Wochenende aus. Vermieter oder Verwaltung sind nicht zu erreichen. Um einen Notfall handelt es sich hier nur, wenn die Außentemperatur so niedrig ist, dass Erfrierungen oder andere Gefahr für Leib und Leben drohen. Bis der Reparaturdienst eintrifft, müssen sich Mieter also oft selbst behelfen.

Was kann man bei einem Ausfall der Heizung tun?

Kerzen anzünden, Decken rausholen oder einen heißen Tee aufbrühen – schön und gut, aber eine mittelfristige Lösung ist das nicht. Bei einem Ausfall der Heizung kann sich die  Anmietung einer Notheizung anbieten. Servicetechniker liefern die mobile Heizzentrale und verbinden sie über druckstabile Schlauchleitungen mit der Hausinstallation. Eine Notheizung kann über mehrere Wochen oder Monate eingesetzt werden. Das System unterstützt auch bei Sanierungen oder spendet Wärme in Krankenhäusern, die auf stabile Versorgungen angewiesen sind.

Die Vorteile einer mobilen Notheizung
Notheizungen sind in wenigen Stunden angeschlossen und einsatzbereit. Unter einer Notheizung versteht man entweder eine mobile Elektroheizzentrale oder eine mobile Heizzentrale. Beide Systeme überbrücken den Ausfall der Hauptheizung und sicher Wärme- und Wasserversorgung.

Mobile Heizzentrale: Heizung im Kfz-Anhänger, kann an das Heizsystem im Haus angeschlossen werden

Mobile Elektroheizzentrale: fahrbares Gestell, kann flexibel in Betrieb genommen werden

Kleinere Räume werden üblicherweise über eine elektronische Heizung versorgt. Abgase entstehen nicht.

Wenn Sie Mieter sind, müssen Sie den Ausfall der Heizung Ihrem Vermieter oder der Hausverwaltung melden. Diese können sich dann um die Lösung im Notfall kümmern.

Warum fällt eine Heizung aus?

Die Ursachen sind oftmals nicht offensichtlich. Teilweise beginnt der Leistungsabfall schleichend. Oftmals bleiben Heizkörper plötzlich kalt – ohne dass sich ein Ausfall vorab angekündigt hätte.

Zu den häufigsten Problemen gehören:

Brennstoffmangel: Kein Öl im Tank
Haben Eigentümer nicht für ausreichend Brennstoff gesorgt, bleibt die Heizung eines Tages kalt. Rohstoffe kauft man am besten außerhalb der Saison ein, denn mitten in der Heizperiode Brennstoff nachzukaufen kann sehr teuer werden. Für Mieter ist solch eine Umlage ebenfalls ärgerlich. Dieses Problem tritt in der Regel bei Öl- und Pelletheizungen ein. Doch auch Flüssiggas, das im Tank gelagert wird, kann zu knapp bemessen sein. Bevor der Notdienst angerufen wird, sollte der Stand des Tanks geprüft werden. Nachschub liefert in solchen Fällen der Brennstofflieferant.

Heizung gluckert
Luftbläschen im Heizsystem können dafür sorgen, dass die Heizung nicht mehr richtig warm wird. Erkennen kann man das an einem Gluckern der Heizung. Abhilfe schafft eine Entlüftung. Diese können Sie selbst rasch und gefahrlos vornehmen. Dazu wird die Umwälzpumpe ausgeschaltet und 30 Minuten gewartet. Danach die einzelnen Heizkörperventile öffnen und mit einem Entlüftungsschlüssel die Luft entweichen lassen. Wie Sie Heizkörper korrekt entlüften, verraten wir Ihnen hier.

Alterserscheinungen
Heizungen sind komplexe Systeme, die in Mehrfamilienhäusern großen Belastungen ausgesetzt sind. Ältere Anlagen weisen irgendwann Verschleiß auf – das ist völlig normal. Ob Pumpen, Heizkessel oder elektrische Verbindungen: Bei Verschleißerscheinungen sollte stets ein Fachmann hinzugerufen werden.

Wie lange muss man Heizungsausfall dulden?

Ein paar Tage können es Bewohner schon aushalten, doch fehlende Wärme führt schnell zu feuchten Räumen. Das wiederum erhöht die Schimmelbildung. Wie lange muss man also einen Heizungsausfall dulden?

Gesetzlich ist das nicht festgelegt. Generell wird eine Frist von drei bis vier Werktagen als angemessen betrachtet. Lassen Eigentümer diese Frist verstreichen, können Mieter eigenmächtig einen Heizungsinstallateur bestellen. Die Kosten trägt der Vermieter.

Wie hoch ist die Mietminderung bei einem Heizungsausfall?

Bevor es zur Mietminderung kommt, sollten Sie so vorgehen:

• Hinweis an den Vermieter versenden
• Schadensprotokoll anfertigen
• Miete mindern, wenn niedrige Zimmertemperaturen anhaltend niedrig bleiben
• Setzen Sie die Mietminderung nicht zu hoch an, um weiteren Streit mit Folge einer Kündigung zu vermeiden
• Abstimmung mit einem Anwalt für Mietrecht

Eine Zimmertemperatur von 20 bis 22 Grad gilt als regulär. Im Schlafzimmer und Flur darf die Temperatur auch auf 18 Grad sinken. Eine Raumtemperatur unter 16 Grad gilt als gesundheitsschädlich.

Sinkt die Temperatur also kontinuierlich, müssen Vermieter agieren und sich um eine Notlösung sowie Reparatur kümmern. Prinzipiell haben Mieter ab dem ersten Tag ein Recht auf Mietminderung. Wie hoch diese ausfällt, hängt vom Einzelfall ab. Orientieren darf man sich hier an den gängigen Minderungsquoten.

Die Mietminderung bewegt sich zwischen fünf und 40 Prozent. In Extremsituationen, zum Beispiel wenn der Wohnraum durch den Heizungsausfall unbewohnbar wird, kann die Minderung bis zu 100 Prozent betragen.

Schon gewusst?
Sie haben auch ein Recht auf Heizen im Sommer. Vermieter müssen stets für eine angemessene Temperierung sorgen. Fallen im Sommer die Außentemperaturen länger als drei Tage auf 12 Grad oder kälter, muss die Heizung funktionstüchtig sein.

Heizungsausfall: Zuständigkeiten aus Sicht des Eigentümers

Eigentümer sollten bei einem Heizungsschaden schnell reagieren. Nicht nur, weil den Mietern unter Umständen eine Mietminderung zusteht, sondern, weil die Räume des Hauses schnell Schaden nehmen können. Feuchtigkeit dringt rasch ins Gemäuer ein. Aus Eigeninteresse sollte also so schnell es geht ein Heizungsbauer beauftragt werden. Kleinreparaturen, die zwischen 75 und 100 Euro liegen, dürfen Sie sogar umlegen. Dafür muss im Mietvertrag eine Kleinreparaturklausel stehen. Die Kostenobergrenze wird dort definiert. Größere Reparaturen zahlen die Eigentümer. Kleinreparaturen dürfen auch nicht beliebig oft umgelegt werden. Die Gesamtbelastung im Jahr beträgt sechs bis acht Prozent der Jahreskaltmiete.

Heizungsausfall: Zuständigkeiten aus Sicht des Mieters

Mieter können zunächst nicht selbst einen Reparaturdienst kontaktieren. Ist eine Hausverwaltung zwischen Mieter und Vermieter geschaltet, kümmert sich diese um eine Notfallheizung sowie die anschließende Reparatur. Reagiert niemand auf das Anliegen, können Mieter eine Frist setzen, die sich in der Regel zwischen mehreren Tagen bewegt. Erst wenn der Vermieter diese Frist verstreichen lässt, dürfen Sie selbst einen Installateur berufen. Die Rechnung übernimmt der Eigentümer – außer es handelt sich um einen Fall der mutwilligen Beschädigung.

Wie lange dauert eine Reparatur der Heizung?

Eine Heizungsreparatur kann unterschiedlich lang dauern, da es auf den Einzelfall der Störung ankommt. Vor allem in der Heizperiode sind Installateure und Notdienste schwer beschäftigt. Experten vor Ort können eine zeitliche Einschätzung geben. Generell sollte man als Laie Geduld haben und die Fachleute in Ruhe arbeiten lassen. Teilweise haben die Techniker das Problem schnell erkannt und behoben und die Heizung sorgt in einer Stunde schon wieder für wohlige Wärme. Moderne Heizungsanlagen geben sogar selbst digital Fehlermeldungen aus, sodass die Ursache schnell gefunden werden kann.

Wie lange geht die Heizperiode?

Von O bis O: Diesen Spruch kennen Autofahrer nur zu gut, denn so lange fahren sie ihre Winterreifen. Vom 01. Oktober bis zum 30. April hat sich hierzulande die Heizperiode etabliert. Allerdings gibt es keine gesetzliche Regelung, wie lange die Heizperiode geht. Je nach Witterung kann die Nutzung der Heizung abweichen. Dieses Jahr war der Mai beispielsweise viel kühler als erwartet. Die Heizung kann also deutlich länger in Anspruch genommen werden. Auch ab September haben wir schon Kälteeinbrüche erlebt. Die Heizung sollte also ganzjährig funktionieren.

Heizung warten: Die beste Vorbeugung

Regelmäßige Wartungen decken mögliche Schäden an der Heizung auf, bevor sie komplett ausfällt. Der beste Schutz für Vermieter und Mieter ist also die Wartung. Die durchschnittlichen Kosten liegen bei rund 130 Euro. Heizungsinstallateure legen Wert auf die Betriebssicherheit und Dichtigkeit der Heizanlage. Eine Ölheizung zu warten kann etwas teurer werden – und zwar bis zu 260 Euro. Diese darf bis 2025 noch eingebaut werden.

Heizung der Zukunft: Ölheizung ade?

Ölheizungen befinden sich auf dem absteigenden Ast. Doch auch in Gasheizungen sehen Energieexperten keine Zukunft. Alternative Rohstoffe sind gefragt, um den Energiehaushalt zu sichern und umweltfreundlich zu agieren. Eine sogenannte Austauschpflicht für Ölheizungen wird seit Jahren diskutiert – viele Hausbesitzer setzen dies auch schon um. Solaranlagen finden sich auf immer mehr Dächern.
Fakt ist: Wer seine Ölheizung austauscht, kann sich dies fördern lassen und Prämien sichern. Für Eigentümer wurde hier ein starker Mehrwert geschaffen.

Noch sind mehr als ein Viertel aller deutschen Wärmeerzeuger Ölheizungen. Im ländlichen Raum sind diese Heizungen noch sehr verbreitet, da es an bezahlbare Alternativen mangelt. In Hochwassergebieten sieht das Hochwasserschutzgesetz aber bereits vor, keine neuen Ölheizungen mehr einzubauen. Durch Überschwemmungen können Umweltkatastrophen ausgelöst werden. Unwetter nehmen in den letzten Jahren zu, sodass diese Befürchtung durchaus Berechtigung findet. Austretendes Heizöl kann der Natur schaden und in die Böden sickern. Heizölanlagen müssen hochwassersicher sein; wenn es keine anderen Alternativen gibt, müssen Besitzer dies nachweisen.

Das Gebäudeenergiegesetz GEG sieht darüber hinaus in §72 vor, dass neben Ölheizungen veraltete Gasheizungen nur noch unter gewissen Bedingungen betrieben werden dürfen. Vermieter, die eine alte Heizung modernisieren lassen, beugen schon heute einem möglichen Heizungsausfall vor.

Moderne Heizkessel agieren effizient, da sie den Brennstoff nahezu verlustfrei in Wärme umwandeln. Das Klima wird hierdurch entlastet; Energiekosten werden gesenkt. Anlagenbesitzer sind angehalten ihre Ölheizung zu ersetzen, wenn diese mehr als 30 Jahre im Betrieb ist und/oder einen Konstanttemperaturkessel aufweist.

Wie es sich so verhält mit Gesetzen: Es sind zahlreiche Ausnahmen definiert. Handelt es sich zum Beispiel um einen Niedertemperatur- oder Brennwertkessel, muss die Heizung nicht zwingend ausgetauscht werden. Heizungsanlagen mit einer Leistung von weniger als vier und mehr als 400 Kilowatt sind ebenfalls von der Austauschpflicht ausgenommen.

Welche alternativen Heizungen gibt es?

Solarthermie, Wärmepumpe oder Biomasse-Heizung: Alternativen gibt es auf dem Markt bereits reichlich. Anlagenbesitzer sollten sich hier beraten lassen und die bestmögliche Lösung für das eigene Haus finden.

Wärmepumpen stehen unter anderem im Fokus der Energiewende. Sie können schon bei geringen Temperaturunterschieden in der Luft, im Grundwasser oder Erdinneren CO2-neutral heizen. Dafür sorgt ein Kompressor, der den Kreislauf der Heizung am Laufen hält. Insgesamt findet bei der Wärmepumpe keine Verbrennung statt und somit entstehen keine unmittelbaren Emissionen. Erst kürzlich hat es den Konzern Shell getroffen: Die CO2-Emissionen des Gas- und Erdölkonzerns müssen gesenkt werden.

Die Pumpen können zudem auch kühlen und den Kreislauf umkehren. Da es in Deutschland immer wärmer wird und Hitzewellen fast jedes Jahr auftreten, sehen viele Energieexperten in Wärmepumpen die Zukunft.

Sonnenergie dient nicht nur der Stromerzeugung, sie lässt sich ideal zum Heizen und Erwärmung von Trinkwasser nutzen. Solarthermie ist mit jedem Wärmeerzeuger kombinierbar. Das Gute: Sonnenwärme ist kostenfrei, sodass sich eine Solaranlage mit den Jahren rentiert. Als alternative Heizung kann Solarthermie in den kommenden Jahren den Durchbruch schaffen.

Biomasseheizungen setzen hingegen auf den Rohstoff Holz. Das Naturmaterial ist ein günstiger Brennstoff. Da aber viele deutsche Wälder leiden und austrocknen, wird wohl auch dieser Rohstoff zum knappen Gut. Holzheizungen werden gern als Kaminofen eingebaut. Mit einem Gaskessel sind sie gut kombinierbar.

Fazit: Heizungsausfall schnell beheben und auf die Zukunft setzen

Heizungsausfälle kündigen sich oft an – vor allem bei alten Heizungsanlagen steht und fällt die Funktion mit der Wartung. Mieter und Vermieter sollten schnell reagieren und bis zur Reparatur mit einer Notheizung arbeiten. Vor allem große Gebäude wie Bürokomplexe, Schulen oder Krankenhäuser sind auf Wärme angewiesen und sollten nicht tagelang in der Kälte weiterarbeiten. Doch auch in Privathaushalten gilt es zügig zu reagieren, denn Kälte und Feuchtigkeit ziehen schnell in die Wände und verursachen im schlimmsten Fall Schimmelbildung.

Mieter und Vermieter unterliegen gewissen Rechten und Pflichten. Diesen sollten sie nachkommen, um Unmut und Schäden am Haus zu vermeiden. Mieter haben das Recht die Miete zu mindern, wenn sie vorab genügend Frist und Zeit haben verstreichen lassen.
Eigentümer sollten auf Heizsysteme der Zukunft setzen, die schon heute CO2 einsparen und Räume energieschonend wärmen. Förderung gibt es in Form von passenden Sanierungskrediten.

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